Die aus dem Matanosee (Sulawesi/Indonesien) stammende Kardinalsgarnele ist wohl eine der auffäligsten Süßwasser-Garnelenart die es zurzeit gibt.
Trotz ihrer geringen Größe von ca. 2 cm fällt sie durch ihre, an Meerwassergarnelen erinnernde, Farbe/Zeichnung und die weißen Tippelfüßchen sehr auf.
Ständig sind sie mit ihren weißen Füßchen am picken und auf Futtersuche.
Oftmals als sehr heikel und problematisch dargestellt, ist sie bei richtiger Eingewöhnung doch gut zu halten und vermehrt sich sogar fleißig.
Als Grundbedingung sind die Wasserparameter unbedingt zu beachten:
Ph – Wert um 8 (Köln 8,2)
GH – um 10 oder auch höher (Köln 16-20)
KH – 8 oder höher (Köln 8-10)
Temperatur 26 – 30°C
Ich halte die Tiere seit November 2007 in Kölner Leitungswasser und habe mittlerweile die xte Generation Nachwuchs.
Bei Wildfängen sind am Anfang noch einige Dinge zu beachten:
Nicht zu wenig Tiere einsetzen, ich empfehle mindestens 10.
Ein nicht zu großes Becken verwenden, für 10-20 Tiere reichen 25- 30 Liter völlig aus.
In den ersten Wochen sollte die Temperatur im oberen Bereich gehalten werden (29-30 °C).
Das Aquarium übersichtlich gestalten, einfache Verstecke die man gut einsehen kann, damit das Verhalten der Tiere gut beobachtet werden kann.
Wenn die weißen Scherchen sich bewegen ist alles in Ordnung, bis auf einige Pausen tut dies jede Kardinalsgarnele ununterbrochen. Das hängt mit dem Fressverhalten in der Natur zusammen, sie stammen aus einem sehr nährstoffarmen See und ernähren sich von Kleinstalgen und Mikroorganismen die auf diesen leben.
Daher kommen die Kardinäle auch am Anfang nicht, wie andere Garnelenarten, zu einer Futterstelle. Aus diesem Grund müssen sie ihr Futter unbedingt im Becken verteilt auffinden.
Staubfutter aus Grünflocken, Shirakura Ebi Dama und Fischfuttertabletten ( zerkleinert mit Hilfe einer Kaffeemühle oder im Mörser) 2 mal täglich, davon einmal direkt vor dem Licht ausschalten. Ich füttere zusätzlich noch Shirakura Chi Ebi.
Nach einer Woche kann man es dann auch schon nachts mit Shirakura Ebi Dama (halbiert) versuchen. Anfänglich verzichtet man besser auf Schnecken, nur so kann man erkennen, ob das Futter angenommen wird.
Aus den letztgenannten Gründen ist eine gute biologische Filterung zu empfehlen.
Kieselalgen, die oftmals am Anfang entstehen, unbedingt wachsen lassen, da sie bei Jung- und Alttieren sehr beliebt sind.
Am besten keine oder maximal eine kleine Schnecke einsetzen, da sie unter Umständen als Futterkonkurrenz zu den kleinen Kardinalsgarnelen stehen können.
Sollten bei einem Tier Flecken auftauchen (Wildfänge), ist dies leider kein gutes Zeichen, es kann damit gerechnet werden, dass dieses Tier eine der nächsten Häutungen nicht überleben wird.
Ich habe aber auch schon Tiere gehabt, die mit diesen Flecken über ein halbes Jahr gelebt und zwischenzeitlich sogar noch Jungtiere entlassen haben.
Diese Tiere zu entfernen bzw. abzutöten ist nicht nötig, da eine Ansteckungsgefahr auf gesunde Tiere nicht gegeben ist.
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